Hintergrundinfos zum CyberKnife
Was sich für die Patientin bzw. den Patienten ändert
Mit dem CyberKnife kann der Tumor in deutlich weniger Sitzungen (ein bis fünf) innerhalb einer Woche bestrahlt werden. Bei der herkömmlichen Bestrahlung sind Therapiesitzungen über mehrere Wochen erforderlich. Die kürzere, schmerzfreie (ohne Narkose) und ambulante Behandlung (ohne chirurgischen Eingriff) ermöglicht dem Patienten einen geregelten Alltag. Auf eine angenehme Innenausstattung wurde geachtet: Die strahlensicheren, dicken Betonwände im Behandlungsraum sind mit Holz verkleidet und mit einem Deckenbild ausgestattet. Der Patient kann bequem auf dem Behandlungstisch liegen und selbst gewählte Musik hören. Nach der Behandlung ist kein Rehabilitationsaufenthalt notwendig.
Ablauf der Behandlung
Das Therapiekonzept wird in enger Absprache mit den Zuweisern, den Allianzpartnern im Berner Oberland, in Biel und Solothurn sowie den Experten des Inselspitals festgelegt. Der Patient bzw. die Patientin mit einem Tumor kommt für die ambulant durchgeführte Bestrahlung ins Inselspital. Die Behandlung dauert pro Sitzung zwischen 45 und 90 Minuten. Je nach Lage des Tumors wird eine individuelle Kopfstütze oder ein Lagerungskissen angefertigt. Das CyberKnife wird mit der Position des Tumors aus computertomographischen und magnetresonanztomographischen Bildern programmiert. Mit Hilfe eines integrierten Röntgensystems werden die programmierten Daten mit aktuellen Bildaufnahmen während der Bestrahlung kontinuierlich verglichen und Bewegungen des Tumors (Abweichungen) sofort korrigiert. Die Behandlung wird durch die zuständige Ärztin, den zuständigen Arzt und das technische Fachpersonal überwacht. Sie stehen über Video- und Sprachübertragung in ständigem Kontakt mit der Patientin oder dem Patienten. Je nach Art und Grösse des Tumors kann die Behandlung innerhalb einer Woche abgeschlossen sein. Eine Kontrolluntersuchung findet in der Regel nach drei bis sechs Monaten statt.
Detaillierte Informationen zum Ablauf einer Strahlentherapie
Einsatz der CyberKnife Technologie
Das CyberKnife wird als zusätzliche Behandlungsmethode neben einer Operation, einer mehrwöchigen Bestrahlung oder einer Chemotherapie eingesetzt. Allerdings nur, wenn der Tumor die strengen Voraussetzungen - zum Beispiel hinsichtlich der maximalen Grösse - erfüllt. Auch chirurgisch heikle, unregelmässig geformte, sich bewegende und schwer erreichbare Tumore im Hirn, in der Lunge, Prostata, der Leber oder an der Wirbelsäule bzw. am Rückenmark können mit dem computergesteuerten Roboterarm gut und schonend erreicht werden. Dadurch wird weniger gesundes Gewebe verletzt. Nach der Einführung der Bestrahlungsgeräte Novalis TxTM 2008 und TrueBeamTM 2010 ist das CyberKnife ein weiterer Meilenstein in der Strahlentherapie von Tumorpatienten am Inselspital. Trotz dieser wesentlichen technologischen Verbesserungen bleibt es eine Bestrahlung und je nach Tumorart und Bestrahlungsort können Nebenwirkungen wie Müdigkeit und lokale Reizungen auftreten.
Fakten und technische Daten
Das erste CyberKnife wurde 1987 an der Stanford University entwickelt. Die Firma Accuray wurde 1990 in Kalifornien gegründet, um diese Geräte weiterzuentwickeln. Die auf Radio-Onkologie spezialisierte Firma gilt als eine der zehn innovativsten Firmen für Robotik auf der Welt. Seit 2002 ist das CyberKnife auch in Europa für die Behandlung von Tumoren im ganzen Körper zugelassen. Weltweit wurden mit über 220 installierten CyberKnife-Systemen bereits mehr als 100‘000 Patientinnen und Patienten behandelt. In 95% der Fälle werden Tumore behandelt. Die restlichen Anwendungen erfolgen bei Gefässerkrankungen. Das Inselspital ist europaweit das sechste und weltweit das elfte Zentrum, in dem ein CyberKnife der neusten Generation installiert wurde.