Zentrum für Brachytherapie
Im Brachytherapie-Zentrum der Universitätsklinik für Radio-Onkologie behandeln ausgewiesene und engagierte Expertinnen und Experten Tumore mit den unterschiedlichen Methoden der Brachytherapie. Bei der Brachytherapie werden Tumore «von innen» und aus kurzer Distanz behandelt. Dieses Verfahren findet insbesondere auch bei der sogenannten Teilbrustbestrahlung Anwendung, bei der die Universitätsklinik für Radio-Onkologie des Inselspitals international zu den führenden Kliniken gehört.
Bei jeder Bestrahlungstherapie plant ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen in enger Zusammenarbeit die optimale Bestrahlung für die Patientin oder den Patienten.
Brachytherapie – wirksame Strahlen von innen
Die Brachytherapie ist eine besondere Form der Strahlentherapie. «Brachy» kommt aus dem Griechischen und bedeutet kurz/nah. Die Brachytherapie ist also eine Form der Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt zum Tumor gebracht wird.
Sie wird daher auch als Kurzdistanztherapie, Kontakttherapie oder interne Strahlentherapie bezeichnet. Bei bestimmten Tumorformen hat dies Vorteile, da höhere Strahlendosen sehr schonend verabreicht werden können.
Die Brachytherapie wird mit radioaktiven Strahlenquellen durchgeführt. Je nach Erkrankung werden unterschiedliche Methoden angewandt, um mit sogenannten Applikatoren zum Tumor zu gelangen. Applikatoren sind Hilfsmittel (Zylinder, Sonden, Röhrchen und Moulagen), um die Strahlenquelle zum Tumorgewebe zu führen.
- Bei der am häufigsten angewendeten Form der Brachytherapie, der HDR-Brachytherapie (High-Dose-Rate/Hoch-Dosis-Rate), verlässt die Strahlenquelle den Körper unmittelbar nach der Behandlung wieder, so dass keine Radioaktivität im Körper verbleibt.
- Anders verhält es sich bei der LDR-Prostata-Brachytherapie (Low-Dose-Rate/Niedrig-Dosis-Rate). Hier werden radioaktive, etwa reiskorngrosse Titanstifte in die Prostata implantiert. Die leichte Strahlung, die von den Titanstiften ausgeht, nimmt mit der Zeit immer mehr ab. Die Stifte können dann problemlos in der Prostata belassen werden.