Die Hermann-Strebel-Medaille wurde Dr. Kristina Lössl anlässlich des 10. Dreiländersymposium für Brachytherapie am 10. März 2022 am Kantonsspital St. Gallen verliehen. Damit werden ihre jahrelangen grossartigen Leistungen und ihre hohe Expertise gewürdigt.
Mit dieser Auszeichnung werden von der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO), Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie (OEGRO) und Schweizerischen Gesellschaft für Radioonkologie (SASRO) langjährige, herausragende und innovative Leistungen im Bereich Brachytherapie ausgezeichnet. Die Medaille ist benannt nach Hermann Strebel (1868-1943), einem deutschen Arzt und Mitbegründer der Brachytherapie, und wird alle zwei Jahre am jeweiligen Brachytherapie-Symposium vergeben.
Über Dr. Kristina Lössl
Frau PD Dr. med. Kristina Lössl hat 1995 Ihr Studium an der Christian-Albrecht-Universität Kiel, Deutschland, abgeschlossen. Nach ihren Ausbildungsjahren an den Universitätskliniken Kiel, München und Köln erhielt sie 2002 ihren Facharzttitel für Strahlentherapie, welcher ihr von der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Deutschland, erteilt wurde. Sie arbeitete dann weiter auf der Radio-Onkologie am Universitätsklinikum Kiel. 2005 trat sie eine Stelle als Oberärztin auf der Klinik für Radio-Onkologie am Universitätsspital Inselspital Bern an und wurde 2008 als Stellvertretende Chefärztin derselben Klinik ernannt. Dr. Lössl spezialisierte sich klinisch im Bereich der «interventionellen Strahlentherapie» und erlangte 2015 ein Zertifikat für Weiterbildung von Ärzten in «interventioneller Strahlentherapie (Brachytherapie)» im Gesamtgebiet der Strahlentherapie. Durch ihre klinische und wissenschaftliche Tätigkeit hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass die Brachytherapie ihren klar definierten und Evidenz-basierten Platz in der Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs hat.
Dr. Lössl ist Mitglied und aktiv in verschiedenen Fachgesellschaften. Sie ist seit 2008 unter anderem Vorstandsmitglied der AG-Brachytherapie der DEGRO/OEGRO/SASRO und seit 2007 Mitglied der GECESTRO Breast-Workinggroup (ESTRO: European Society for Radiotherapy and Oncology), wo sie an verschiedenen internationalen Studien mitgemacht hat.
Brachytherapie – wirksame Strahlen von innen
Die Brachytherapie ist eine besondere Form der Strahlentherapie. «Brachy» (aus dem Griechischen) bedeutet kurz/nah. Brachytherapie ist demnach eine Form der Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle direkt zum Tumor geführt wird. Abhängig von der Tumorlokalisation werden unterschiedliche Methoden eingesetzt, um mit sogenannten Applikatoren zum Tumor zu gelangen. Dadurch ist es möglich, mit einer genügend hohen Strahlendosis den Tumor zu behandeln, ohne dass umliegendes gesundes Gewebe geschädigt wird.