Seit August 2022 bietet die Klinik ihren Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung die Behandlungsmethode der Oberflächen- und Tiefenhyperthermie an. Eine lokale Erwärmung des Tumors auf 41 - 43° C wird als «Hyperthermie» bezeichnet und immer in Kombination mit einer Strahlentherapie eingesetzt. Die regionale Überwärmung des Tumors und der entsprechenden Körperregion erfolgt mit Mikrowellen und wird von den meisten Patientinnen und Patienten gut vertragen. Die Hyperthermie bewirkt, dass die Krebszellen empfindlicher auf die Bestrahlung reagieren und die Wirkung der Behandlung noch verstärkt wird.
«Wir glauben, dass das Potenzial der Hyperthermie
noch lange nicht ausgeschöpft ist.»
Prof. Dr. med. Daniel Aebersold, Chefarzt und Klinikdirektor
Dr. med. Emanuel Stutz: «Wir erzeugen mit Mikrowellen einen räumlich begrenzten Fieberzustand im Tumor und können so in spezifischen Situationen einen besseren Therapieeffekt erreichen. Da wir damit von einem eigentlich natürlichen Vorgang im Körper – dem Fieber – Gebrauch machen, kommt es zu keinen oder nur geringen Nebenwirkungen. Das finde ich immer wieder faszinierend». Prof. Dr. med. Daniel Aebersold ergänzt: «Wir glauben, dass das Potenzial der Hyperthermie noch lange nicht ausgeschöpft ist. Wir sehen es als unsere Aufgabe als Universitätsklinik an, die bisher im Bereich der Hyperthermie in der Schweiz erbrachten Leistungen im Bereich der translationalen, technischen und klinischen Forschung innerhalb des Schweizer Hyperthermie Netzwerkes weiterzutreiben.»
Wenige Kliniken bieten die Hyperthermie in der Schweiz an, wobei die Universitätsklinik für Radio-Onkologie am Inselspital Bern die einzige Universitätsklinik in der Schweiz ist, die sowohl die Oberflächen- als auch Tiefenhyperthermie anbietet. Möglich wurde dies durch das Engagement und die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten aus der Radio-Onkologie, der Medizinphysik und der Medizintechnik. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Hyperthermie-Team, das dieses Angebot initiiert und eingeführt hat. Wir freuen uns, dass wir damit die Möglichkeiten der Krebstherapie für unsere Patientinnen und Patienten um ein weiteres Verfahren ergänzen können.
Publikationen
- Status der regionalen Hyperthermie in der Schweiz
PDF, 08/2022 info@onco-suisse (Stutz et al.)
- Hyperthermie im Rahmen onkologischer Therapien
PDF, 04/2022 oncomag (Stutz et al.)
